Leberbiopsie (ultraschallgesteuerte Punktion der Leber)
Eine Lebererkrankung kann in der Regel durch Blutanalysen sowie durch eine Ultraschalluntersuchung, eine Computer-Tomographie (CT) oder eine Kernspin-Tomographie (MRI) festgestellt werden. Bleibt die Diagnose unklar oder muss das Ausmass einer Leberschädigung festgestellt werden, kann eine ultraschallgesteuerte Punktion der Leber (Leberbiopsie) notwendig werden. Dabei handelt es sich um die Entnahme eines kleinen Gewebezylinders mit einer Nadel. Der Einstich erfolgt ultraschallgesteuert durch die Haut. Mit einer Leberbiopsie lassen sich gutartige und bösartige Tumoren unterscheiden und allfällige Metastasen von Tumoren aus anderen Körperregionen feststellen. Bei chronischen Leberentzündungen können der Grad der entzündlichen Aktivität und das Ausmass der Gewebeveränderung beurteilt werden.
Ablauf
Leberpunktionen können ambulant in der Praxis durchgeführt werden; der Eingriff dauert 10 bis 15 Minuten und verläuft in der Regel ohne Komplikationen. Vor der Punktion werden Blutbild und Blutgerinnung überprüft; blutverdünnende Medikamente (beispielsweise Aspirin, Plavix, Xarelto oder Marcumar) müssen vorher abgesetzt werden. Mit dem Ultraschallgerät wird die Punktionsstelle festgelegt, der Einstich erfolgt meist auf Höhe der Rippen durch die Haut. Um den Eingriff schmerzlos zu gestalten, wird dem Patienten ein lokales Anästhetikum (Betäubungsmittel) oder – bei Bedarf – ein Schlafmittel verabreicht. Um eine mögliche Nachblutung zu vermeiden, liegt der Patient nach der Untersuchung während rund zwei Stunden unter dauerhafter Überwachung mit der rechten Körperseite auf einem Druckkissen.