Sorbitintoleranz (Zucker­alkoholunverträglichkeit)

Sorbitol ist ein Zuckeralkohol (Polyol), der vom menschlichen Körper selbst hergestellt wird und in Obst, Bier und Beeren enthalten ist. Weil Sorbitol weniger Kalorien hat und weniger Karies verursacht als üblicher Haushaltszucker (Saccharose), wird dieser Zuckeralkohol oft als als Süssstoff verwendet wird – beispielsweise in Produkten für Diabetiker oder für zuckerfreie Süssigkeiten. Eingesetzt wird Sorbitol auch in Medikamenten (Mundspülungen, Hustensirup, Abführmittel usw.) und in Kosmetika. Sorbitol wird passiv im Dünndarm absorbiert – viel langsamer als andere Zuckerarten. Insbesondere bei Personen mit einem schnellen Darmtransit kann es deshalb schon bei kleineren Mengen zu einer Resorptionsstörung im Dünndarm kommen, wodurch das Sorbitol im Dickdarm gärt. Sorbitolintoleranz und Fruktoseintoleranz treten oft gemeinsam auf; die Symptome verstärken sich dabei gegenseitig. Verschiedene Hinweise sprechen auch für ein verstärktes Auftreten einer Laktoseintoleranz.

Symptome

Die Symptome einer Sorbitolintoleranz ähneln jenen einer funktionellen Darmerkrankung: Blähungen, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall, vermehrte Darmgeräusche, vermehrte Darmgase sowie Übelkeit. Rund 70 Prozent der Patienten mit Reizdarmsyndrom leiden auch an einer Sorbitolintoleranz. Über die Langzeitfolgen der Erkrankung ist wenig bekannt, es wird jedoch von erheblichen Gewichtsverlusten berichtet. Bei Diabetikern wird eine hohe Konzentration von Sorbitol – genau wie ein hoher Blutzuckerspiegel – mit Schädigungen der Nerven (Neuropathie der kleinen Nervenfasern) sowie der Augen in Verbindung gebracht.