Histaminintoleranz

Die Häufigkeit der Histaminintoleranz beträgt in Mitteleuropa rund drei Prozent – rund 80 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Histamin ist eine sehr potente Substanz, die nicht nur vom Organismus selbst produziert, sondern auch über die Nahrung aufgenommen wird. Der Körper schützt sich mit dem Enzym Diaminoxidase, das in der Darmschleimhaut produziert wird und Histamin abbaut. Bei einer Histaminintoleranz ist dieser Abbau gestört: Es wird vermutet, dass Betroffene entweder zu wenig Diaminoxidase produzieren oder dass die Diaminoxidase in einer inaktiven Form vorliegt. Bei einer Intoleranz können schon relativ kleine Mengen an Histamin in der Nahrung Symptome hervorrufen. Folgende Nahrungsmittel beinhalten überdurchschnittlich viel Histamin und sollten bei einer diagnostizierten Unverträglichkeit gemieden werden:

  • gut gereifter Käse
  • verarbeitete Fleisch- und Fischprodukte
  • Alkohol
  • vergorene Lebensmittel (z. B. Sauerkraut)
  • Tomaten
  • Erdbeeren
  • Zitrusfrüchte
  • Schokolade
  • Fertiggerichte

Symptome

Eine Histaminintoleranz kann unterschiedliche Beschwerden verursachen. Neben Verdauungsbeschwerden (Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung) kommt es häufig auch zu Migräneanfällen, Schnupfen, Husten, Kopfschmerzen oder Hautausschlägen. Weil diese Symptome nicht eindeutig sind – und beispielsweise auch auf einen Reizdarm oder auf Asthma hindeuten können – wird eine Histaminintoleranz oft nicht oder erst spät erkannt.

Diagnose

Die Diagnosestellung ist nicht immer einfach. Entscheidend ist eine gute Befragung zu den Ernährungsgewohnheiten und eine Befundaufnahme der Beschwerden. Im Blutserum lässt sich die Konzentration der Diaminoxidase bestimmen, die für den Abbau des Histamins verantwortlich ist.